20.08.2018

Fertig mit Sparen bei der Bildung!

Medienkonferenz zur Bildungs-Initiative

Fertig mit Sparen bei der Bildung!

Pünktlich zum ersten Schultag lanciert die Luzerner Allianz für Lebensqualität ihre Kampagne zur Volksinitiative «Für eine hohe Bildungsqualität im ganzen Kanton». Die Bildungs-Initiative will eine gute Bildung in der Verfassung verankern. Sie ist eine direkte Antwort auf die Spar- und Abbaupolitik im Bildungsbereich der letzten Jahre. Statt Schulschliessungen und Zwangsferien verlangt sie gute Schulen und mehr Chancengleichheit für alle Lernenden im ganzen Kanton Luzern.

Alex Messerli, Präsident des Luzerner Lehrerinnen- und Lehrerverbands betont, dass die Rahmenbedingungen für den Lernerfolg der Kinder mitentscheidend sind. Dazu gehören ausreichend Ressourcen und genügend qualifiziertes Personal. «Die Initiative möchte Gutes in der Bildung bewahren und stärken. Bewahren, um einen weiteren Qualitätsabbau zu verhindern und stärken, um an Bewährtes anzuknüpfen», sagt LLV-Präsident Messerli. «Sie bringt mehr Verlässlichkeit und Kontinuität in der Volksschule. Davon profitieren die Lernenden, die Eltern und auch die Lehrpersonen.»

Nie wieder Zwangsferien
Den bisherigen Abbau im Bildungswesen kritisiert Remo Herbst, Präsident des Verbands Luzerner Mittelschulen und Gymnasien (VLM). Zwangsferien, Streichung von Förderangeboten, Erhöhung von Schulgeldern, konkurrenzlos schlechte Anstellungsbedingungen der Lehrpersonen und weitere drohende Abbaumassnahmen zeugen vom Luzerner Spardiktat der letzten Jahre. Für den VLM-Präsidenten ist klar: «Die Schülerinnen und Schüler dürfen nicht länger als Spielball der Finanzpolitik benutzt werden. Vielmehr sollen Ausbildung und Inhalte im Zentrum stehen – wie bei der Bildungs-Initiative.»

Fachkräfte für die Luzerner Wirtschaft
Silvio Walther vom Vorstand Berufsbildung Schweiz Luzern (BCH.LU) ergänzt, dass nicht nur die Lernenden und deren Eltern vom Bildungsabbau betroffen sind. Er schadet auch der Wirtschaft. Die Berufsbildung gehe nämlich leider viel zu oft vergessen. «Die Luzerner Wirtschaft ist auf gut ausgebildete Fachkräfte angewiesen. Deshalb dürfen wir Qualitätseinbussen bei der Berufslehre nicht in Kauf nehmen», fordert Walther. Die Herausforderungen der Zukunft wie die Bekämpfung des Fachkräftemangels und die Digitalisierung der Berufsbildung können nur mit ausreichend zur Verfügung gestellten Mitteln gemeistert werden. Diese sichert die Bildungs-Initiative.

Lernen statt Protestieren
Hunderte von Schülerinnen und Schülern protestierten in den letzten Jahren bei den von den Lernenden gegen Sparwut organisierten Aktionen gegen den Bildungsabbau. «Drohende Schulschliessungen wie beispielsweise beim Musegg, der WMS in Willisau oder der Fachklasse Grafik geben den dort Lernenden das Gefühl, dass sie der Politik eigentlich egal sind», sagt Lorena Stocker als Direktbetroffene von den Lernenden gegen Sparwut. «Die Luzerner Schülerinnen und Schüler wollen aber eigentlich lernen und nicht protestieren müssen. Deshalb sagen wir Ja zur Bildungs-Initiative.»

Ja zu mehr Chancengleichheit
Urban Sager, Präsident des Verbands des Personals der öffentlichen Dienste (VPOD) will mit der Initiative auch ein finanzpolitisches Zeichen setzten. «Es kann nicht sein, dass die Eltern für die finanzielle Schieflage des Kantons geradestehen müssen! Sie finanzieren mit den Schulgebühren die Steuergeschenke an Reiche und Unternehmen», so Sager. Auf Grund des aktuellen Spardrucks drohen die Mittelschulen immer teurer und damit zu einem Privileg für Reiche zu werden. Ein Ja am 23. September verhindert dies und bringt mehr Chancengleichheit im Bildungswesen.